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Fidel Zastrow, der Heilige Holger des Lohndumpings

Unbestritten: Es wird sich einiges ändern durch den Mindestlohn.
Obskure Geschäftsmodelle werden zusammenbrechen, eine Marktbereinigung wird stattfinden. Ist das schlimm?

Nein. Das ist notwendig. Wir leben in Mitteleuropa, nicht in einem sog. „Lohnparadies“. Wenn man hier nicht von seiner Arbeit leben kann, wo dann?

Und, das bitte nicht zu vergessen: Vierzig Jahre Arbeit zum heute angepeilten Mindestlohn führen noch nicht einmal zur Mindestrente. Worüber diskutieren wir hier eigentlich?

Ich glaube, es geht schlicht um Menschenwürde. Ein stolzes Wort. Taucht das irgendwo auf, in einem Parteiprogramm rechts der „Mitte“?

Herr Zastrow hat sich entschieden, für den Status quo zu kämpfen. Solchen Entscheidungen gebührt gewöhnlich Respekt, die sich gegen den Mainstream richten, weil man es besser zu wissen glaubt.
Aber hier wird ihn ein beginnender gesellschaftlicher Konsens überrollen, und mit Pizza-Dienst-Betreibern und Low-Budget-Services aller Art allein wird auch die sächsische FDP die nächsten Wahlen kaum überstehen.

Aber das ist völlig in Ordnung so, denn dann wird auch der autosuggestive Selbstbetrug der Sachsen-FDP auffliegen, dass man mit Klientelpolitik a la Zastrow die Partei im Parlament gehalten hätte.

Und dies ist ja nun wiederum gut so.