Klar ehrlich, echt mal!


Der FDP-Landesparteitag in Sachsen am 9. November 13

 „Wir gehen jetzt in Berlin in die außerparlamentarische Opposition (APO). Und ich kann den Parteifreunden in Berlin nur sagen: APO heißt Machete statt Florett, APO heißt Stammtisch statt Talkshow, und APO heißt Straße statt Feuilleton. Wir müssen nicht differenzierter, sondern härter und klarer auftreten.“
Holger Zastrow auf dem Landesparteitag der FDP Sachsen am 9.11.13

 Ein landwirtschaftliches Gerät, das in den letzten Jahrzehnten eher als furchterregende Terrorwaffe bekannt wurde, wird also zur Kennzeichnung der künftigen politischen Aktivitäten benutzt. Das lässt tief blicken.

 Die FDP Sachsen traf sich zum Landesparteitag, die Strategie sollte besprochen werden. Das ist ebenso legitim wie naheliegend nach dem Wahldesaster im September.

Aber, Überraschung: Die Sachsen-FDP hat gar nicht verloren! Verloren haben „die in Berlin“, weil sie nicht auf die Sachsen gehört haben. Und der Parteifeind Bundestrend hat die sächsischen Liberalen, top aufgestellt hinter der hiesigen CDU und erfolgreich wie man sie kennt, das verdiente Ergebnis von 10 + x verdorben. Soll man lachen oder weinen?

 Da behauptet allen Ernstes einer, der als langjähriger stellvertretender Parteivorsitzender die Politik der Bundes-FDP mitbestimmt hat, das ginge ihn alles nichts an. Vor so viel Chuzpe muss man den Hut ziehen.

 Ich habe keine Ahnung, was im Plenum diskutiert wurde, weder war ich eingeladen noch wäre ich hingegangen. Aber die offiziellen Verlautbarungen klingen verdammt nach dem kleinen gallischen Dorf. Nur dass der Zaubertrank hier aus Eierschecke besteht, Prädikat wirkungslos.

 Mangelnde Klarheit kann man Herrn Zastrow und seinen Mitstreitern sicher nicht vorwerfen. Das Programm ist eines, an dem man sich reiben kann: Da wird der Atomausstieg bekämpft, gegen Windkraftanlagen polemisiert und ein Mindestlohn geht schon mal gar nicht.

Und ein bekennender Auto-, Pharma-, Atom- und Tabaklobbyist, der vor allem mit sinnfreien Einlassungen auf facebook auffällt, wird zum Spitzenkandidaten für die Europawahl gekürt.

Zudem kündigt einer mit Haltung, mit dem man wenigstens ordentlich streiten kann, seinen Rückzug an.

 Also viel Stoff zur Auseinandersetzung in den nächsten Monaten. Nein, die Machete packe ich nicht aus, mir reicht mein Kleinrechner. Aber auch das kann weh tun. Hoffe ich.

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